Wie Pflegekräfte in der Zeitarbeit durch politische Zensur gezogen werden

Ist Zeitarbeit in der Pflege wirklich der Sündenbock, den die Politik uns weismachen will? Trotz sinkender Zahlen und veralteter Argumente wird weiter gegen eine der wenigen verbliebenen Flexibilitätslösungen geschossen. Aber was steckt wirklich dahinter?

Die Pflegebranche in Deutschland steht seit Jahren unter enormem Druck:
Fachkräftemangel, überlastete Stationen und die Herausforderungen des demografischen Wandels setzen Kliniken und Pflegeeinrichtungen zu. Inmitten dieses Sturms wird die Zeitarbeit in der Pflege immer wieder ins Kreuzfeuer genommen. Doch aktuelle Daten zeigen: Die lautstarken Forderungen nach Einschränkungen oder gar Verboten der Zeitarbeit sind nicht nur überholt, sondern auch schlichtweg falsch.

Die Fakten sprechen eine andere Sprache
Entgegen dem medialen Bild eines angeblichen „Zeitarbeits-Booms“ zeigt eine Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA) das Gegenteil. Die Zahl der Zeitarbeitskräfte in der Pflege ist im letzten Jahr um 4 Prozent gesunken und liegt nun bei nur noch 1,8 Prozent der gesamten Pflegebeschäftigten. Die Behauptung, die Zeitarbeit würde das Gesundheitssystem destabilisieren, hält somit einer faktischen Prüfung nicht stand.

Politische Rhetorik gegen die Realität
Doch warum wird trotz dieser Zahlen weiterhin an alten Narrativen festgehalten? Seit Jahren fordern politische Akteure eine strikte Regulierung oder gar Rückführung der Zeitarbeit in der Pflege. Zuletzt hat der Bundesrat im Februar 2024 eine Entschließung verabschiedet, die genau das anstrebt. Dabei beweisen die aktuellen Entwicklungen: Die Branche regelt sich längst selbst.

Seit 2020 greifen gesetzliche Einschränkungen, die die Refinanzierung der Kosten für Zeitarbeitskräfte begrenzen. Diese Maßnahmen haben viele Kliniken dazu gezwungen, auf interne Flexibilitätslösungen wie Springerpools auszuweichen. Trotzdem bleibt die Zeitarbeit eine unverzichtbare Option, um kurzfristige Engpässe abzufangen und eine kontinuierliche Patientenversorgung sicherzustellen.

Zeitarbeit bleibt unverzichtbar
Anstatt die Zeitarbeit weiter zu dämonisieren, sollte man ihre Rolle als wichtiges Flexibilitätsinstrument anerkennen. Denn gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie hat sie dazu beigetragen, die Schließung ganzer Stationen zu verhindern und so die Versorgung von Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.

Der anhaltende Rückgang der Zeitarbeitskräfte zeigt zudem, dass sich der Markt selbst reguliert. Gleichzeitig haben sich viele Personaldienstleister freiwillig hohe Qualitätsstandards auferlegt, um die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte zu verbessern. Die politisch motivierte Rhetorik gegen die Zeitarbeit ist daher weder zeitgemäß noch hilfreich.

Fazit: Ein überholtes Feindbild
Es wird Zeit, dass die Politik die Realität anerkennt und die ideologische Zensur der Zeitarbeit in der Pflege beendet. Die Forderungen nach weiteren Einschränkungen basieren nicht auf den aktuellen Fakten und gefährden letztlich die Versorgungssicherheit.

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Das Thema bleibt brisant und erfordert einen klaren Blick auf die Fakten. Pflegekräfte verdienen es, ohne politische Instrumentalisierung über ihre Zukunft entscheiden zu können.

Quelle: Gesamtverband der Personaldienstleister e.V. (GVP)
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