Pflegekräfte am Limit: Der drohende Kollaps im Gesundheitssystem

Ein Drama in der Pflegebranche: Alarmierende Zahlen und erschreckende Realität

Die Pflegebranche in Deutschland steht am Abgrund. Der jüngste Bericht des Bundesgesundheitsministeriums offenbart eine erschreckende Entwicklung: Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen ist im vergangenen Jahr um satte 360.000 gestiegen – eine Zahl, die die ursprünglich erwarteten 50.000 bei Weitem übertrifft. In Schleswig-Holstein blicken Experten mit wachsender Besorgnis auf diese dramatische Situation. Der Paritätische Wohlfahrtsverband warnt eindringlich vor einem bevorstehenden Chaos in der Pflege.

Pflegekräfte am Rande der Erschöpfung
Für die Pflegekräfte bedeutet dieser sprunghafte Anstieg eine kaum noch zu bewältigende Belastung. Viele berichten, dass sie bereits jetzt am Limit arbeiten. Mit jedem neuen Patienten verschlechtert sich ihre Arbeitssituation weiter. Es fehlt an allem: Personal, Zeit und Ressourcen. Diese Realität führt zu extremem Stress und zahlreichen Überstunden, ohne angemessene Entlohnung.

Ein Appell der Personalvermittler: „Wir brauchen sofortige Maßnahmen!“

Personalvermittler im Gesundheitswesen schlagen ebenfalls Alarm. Der Arbeitsmarkt für Pflegekräfte ist praktisch leergefegt, und es gibt kaum noch qualifizierte Fachkräfte. Die wenigen verfügbaren Fachkräfte sind heiß begehrt, und die Lücken, die durch den sprunghaften Anstieg der Pflegebedürftigen entstehen, können nicht gefüllt werden. Daher fordern Personalvermittler sofortige Maßnahmen zur Ausbildung und Rekrutierung von Pflegekräften, um einen Kollaps des Systems zu verhindern.

Kritik an der Politik: Versprechen bleiben unerfüllt
Der Paritätische Wohlfahrtsverband sieht die Landesregierung in der Pflicht, die lange versprochenen Pflege-Strategien endlich umzusetzen. Seit Jahren wird auf Verbesserungen gewartet, doch bisher ist wenig passiert. Die Politik muss endlich handeln, um die Situation zu entschärfen und das Wohl der Pflegebedürftigen zu sichern.

Fehlende Prognosen und die Corona-Folgen

Auch das Forum Pflege Gesellschaft äußert scharfe Kritik an den bisherigen Prognosen der Bundesregierung. Dass der Zuwachs an Pflegebedürftigen so massiv ausfällt, war absehbar. Während der Corona-Pandemie haben viele ältere und kranke Menschen darauf verzichtet, ihren Pflegestatus feststellen zu lassen. Zudem nehmen inzwischen auch viele Geflüchtete Leistungen der Pflegekasse in Anspruch. Diese Faktoren wurden bei den offiziellen Prognosen völlig außer Acht gelassen.

Eine düstere Zukunft: Wer soll die Pflege bezahlen?

Die Fehlprognosen haben eine dramatische Finanzierungslücke aufgerissen, die nun zu schließen ist. Es gibt kaum eine andere Möglichkeit, als entweder die Beiträge zur Pflegeversicherung deutlich zu erhöhen oder massiv aus Steuergeldern zuzuführen. Beide Optionen würden die Bürger stark belasten, doch sie sind unumgänglich.

Ein Hilferuf aus der Pflegebranche

Die Pflegebranche steht vor einer beispiellosen Herausforderung. Pflegekräfte und Personalvermittler sind sich einig: Ohne sofortige und umfassende Maßnahmen droht der Kollaps des gesamten Systems. Es ist höchste Zeit, dass die Politik endlich handelt und die dringend benötigten Reformen auf den Weg bringt, um die Pflege in Deutschland zukunftssicher zu machen. Es geht um unsere älteren Mitbürger, um unsere Zukunft – es geht um uns alle.

 

Quelle:
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Mehr-Pflegebeduerftige-Paritaetischer-Wohlfahrtsverband-in-Sorge,shnews770.html
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